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WM Bronze in Norwegen

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Dank der Bronzemedaille über die Langdistanz in meinem 50. WM-Lauf kann ich auf eine erfolgreiche WM 2019 in Norwegen zurückblicken. Sowohl über die Mitteldistanz wie mit der Staffel lief es leider nicht ganz nach Wunsch.
   
 
   
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Im Vorfeld der WM verbrachte ich rund 50 Trainingstage in Østfold. Damit konnte ich eine gewisse Sicherheit aufbauen und ich konnte in der Vorbereitung theoretisch, sprich am Bürotisch, die meisten Routenwahlprobleme lösen, ohne dabei gross ins Schwitzen zu kommen. Dass es unter Wettkampfstress wieder anders aussieht und man deshalb nicht immer die beste Route erwischen kann, war ich mir auch bewusst. Im Grossen und Ganzen gesehen bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden, allerdings lief ich einige Male etwas zu direkt. So hätte ich beispielsweise zu den Posten 1, 11 und 16 besser Umlaufrouten gewählt. Postenraumfehler beziehungsweise Suchaktionen hatte ich zu den insgesamt 26 Posten keine. Im Ziel war ich dementsprechend sehr zufrieden mit meiner Leistung und freute mich sehr über den Gewinn der Bronzemedaille. Dafür musste ich aber auch das Glück in Anspruch nehmen, denn der Vorsprung auf den viertplatzierten Teamkollegen Matthias Kyburz betrug bei einer Laufzeit von über 90 Minuten gerade mal 3 Sekunden.
Rangliste / Karte / Grafik / Bericht SRF
  
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Über die Mitteldistanz kam ich nicht gut ins Rennen. Ich bin nicht bekannt als Schnellstarter und dazu kamen noch ein paar Unsicherheiten. So hatte ich beim 5. Posten bei einer Laufzeit von rund 11 Minuten bereits einen Rückstand von 1:30. Auf den restlichen 26 Minuten lief ich fehlerfrei, verlor aber nochmals eine Minute auf die an diesem Tag sehr gut laufenden Topfavoriten. Der 10. Rang war eine Enttäuschung und hat aufgezeigt, dass ich in diesem Geländetyp mit vielen kurzen Teilstrecken nicht das entscheidende Mittel gefunden hatte, um richtig offensiv und schnell vorwärts zu kommen.
Rangliste / Karte / Grafik
  
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Für die Staffel mussten wir wegen einer Fussverletzung leider kurzfristig auf Matthias Kyburz verzichten. So kam es zur ersten WM-Staffel mit zwei Hubmännern im Team. Der Medaille liefen wir leider immer etwas hinterher. Jetzt wo ich die TV-Bilder und das GPS nochmals studiert habe, nervt es mich, dass ich es in gewissen Situationen geschafft habe, am Gegner dranzubleiben. Das ist wohl einfacher gesagt als getan, aber gesamthaft betrachtet waren wir zu harmlos. So resultierte der 6. Schlussrang, was bei der 36. Staffel der WM-Geschichte das zweitschlechteste Schweizer Resultat bedeutete.
Rangliste / Karte
  
Gesamthaft betrachtet bin ich extrem froh, dank dem 3. Rang über die Langdistanz eine weitere WM mit einem Medaillengewinn abgeschlossen zu haben. Im Vorfeld war ich mir bewusst, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde und ich nach den Weltcupläufen im Herbst 2018 im selben Gelände und den Selektionsläufen vor Ort nicht unbedingt zu den Topfavoriten zählte. Umso schöner, dass sich die Arbeit nun bezahlt gemacht hat. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich dabei unterstützt haben, die 28. WM-Medaille zu gewinnen!