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Guter Weltcupabschluss

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Beim Weltcupfinale in Stein am Rhein konnte ich zweimal aufs Podest laufen und mich damit im Gesamtweltcup auf den dritten Schlussrang hervorarbeiten. Während ich mit dem 3. Rang über die Mitteldistanz sehr zufrieden war, war die Enttäuschung nach dem Sprint grösser als die Freude, da ich den Tagessieg vergab...

Bei der Mitteldistanz, welche auf einer noch nie zuvor kartierten OL-Karte stattfand, gelang mir ein sehr guter Startteil. Bis zu Posten sechs lief alles wie geplant, was auch die Zwischenzeiten zeigten. Danach kam eine Phase, wo ich bei einigen Posten ein paar Unsauberkeiten hatte. Zu Posten 7 lief ich einfach einmal drauflos, ohne die Route durchgeplant zu haben. So erwischte ich nicht die Beste und verlor rund eine halbe Minute. Das Selbe zu Posten 10, dort hätte es sich gelohnt, den steinigen Hang zu umlaufen. Auch zum 12. Posten verlor ich nochmals 30 Sekunden, da meine Route nicht die Beste war. In der Schlussphase konnte ich mich aber nochmals zusammen nehmen und fehlerfrei ins Ziel laufen. Übers Ganze gesehen war es sicher ein sehr guter Lauf, welcher mich auf den dritten Rang brachte. Damit machte ich auch im Gesamtweltcup Punkte auf meine direkten Konkurrenten gut, jedoch lag ich nach wie vor auf dem 5. Zwischenrang. 

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Podest in der Mitteldistanz: Merz (2.), Gueorgiou (1.) und Hubmann (3.) (Foto: Martin Jörg)

  

Sprint-Sieg vergeben...

Auf den Sprint freute ich mich ganz besonders. Auch weil ich um meine gute Form wusste und mir so ein Stadtsprint liegen sollte. Ich war am Start zu 100 Prozent bereit und richtig heiss, alles zu geben. Es war ein super Gefühl inmitten dieser vielen Zuschauer zu starten. Ich kam sofort gut zurecht und war stets voll konzentriert. Zurufe der Zuschauer nahm ich natürlich war, jedoch konnte ich alle Hinweise über den Zwischenstand abblocken und konnte mich so voll auf das Kartenlesen konzentrieren. Ich spürte richtig, dass es gut läuft und ich schnell unterwegs war. Dieses Gefühl wurde dann auch bestätigt, als ich den vor mir gestarteten Läufer ein- und überholte.

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Der Absturz zum 22. Posten ist klar ersichtlich

Doch leider wurde dieser Fluss beim 22. Posten abrupt unterbrochen. Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt extrem nahe am Limit. Als ich in die Sackgasse einbog, wo der Posten drinstehen sollte, war ich mir nicht zu 100 Prozent sicher, ob es die richtige Gasse ist. Als dann die Gasse dazu noch ganz anders aussah, als ich mir das vorstellte, dachte ich, ich sei in der falschen Gasse (Nummer 1 auf der Skizze). Nach Karte hatte ich das Gefühl am Ende dieser Gasse sollte es nach rechts nochmals eine kleine Seitengasse geben, hinter dem letzten Haus. Doch da war keine Gasse, die Häuser liefen durch. So war für mich klar, dass ich in der falschen Gasse war. Obwohl, es gab ja gar keine andere Gasse, was man jetzt am Bürotisch einfach erkennen kann. Doch um diese Überlegung auch noch zu machen, war ich schlicht zu fest am Limit. Natürlich wurde ich dazu unruhig und nervös. Ich lief wieder zurück, um die richtige Gasse zu finden (Nr. 2), doch da war keine. Ich lief wieder nach vorne (Nr. 3), doch die Gasse sah immer noch gleich falsch aus und ich sah keinen Posten. Ich lief weiter (Nr. 4) und realisierte, dass ich jetzt bereits in der durchgehenden Gasse stand. Danach war klar, dass er ganz einfach in dieser Gasse sein muss (Nr. 5), und da war er auch. Ich nervte mich brutal, gab nochmals alles bis ins Ziel.

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Die Zusatzmeter beim Fehler...

Zu diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich damit eine Spitzenplatzierung vergeben hatte. Ich fragte mich, wie man so einen grossen Fehler machen kann, fand aber keine Erklärung. Zu meiner Überraschung reichte es mir trotzdem noch zum guten 3. Rang, was mich natürlich freute. Auf der anderen Seite wusste ich aber auch, dass ich den Sieg vergeben hatte. Ich hatte super Beine an diesem Tag und so eine Chance sollte man eigentlich packen. Zu 16 Posten von 25 lief ich die Bestzeit, bei den anderen Posten verlor ich höchstens 2 Sekunden auf die Schnellsten. Ausser zu diesem 22. Posten, dort verlor ich 39 Sekunden. Nachdem das Rennen zu Ende war, ging ich die Situation beim 22. Posten natürlich anschauen, denn ich wollte wissen, was ich da genau gemacht hatte. Doch auch als ich die Gasse nun wieder vor mir hatte, passte sie mir mit der Karte nicht überein. Die Häuser liefen durch, es gab da keine Einbuchtung nach rechts. Aus meiner Sicht ist die Karte an dieser Stelle unkorrekt kartiert. Zudem stand der Posten in einem Türeingang und man konnte ihn von vorne nicht sehen. Jetzt regte ich mich über die ganze Situation noch mehr auf. Dass man den Posten auch problemlos hätte anlaufen können, zeigten die meisten der anderen Läufer. Mir wurde zum Verhängnis, dass ich mich nun mal auf diese Information stützte, die leider falsch war. Aber man geht ja auch von einer korrekten Karte aus. Aus meiner Sicht habe ich das Mögliche gemacht und trotzdem wurde der Wettkampf so zu einer Enttäuschung für mich. Schön zu spüren war aber, dass viele Beteiligten gleicher Meinung waren wie ich. Der Sieger Thierry Gueorgiou, sportlich wie er ist, sagte zu mir, es sei nicht schön zu gewinnen, wenn man weiss, dass ein Anderer eigentlich schneller war. Auch der IOF-Kontrolleur, der die ganzen Bahnen kontrollierte, entschuldigte sich bei mir, er habe den Fehler leider auch nicht bemerkt. Das Positive des Tages war, dass ich mich dank des an und für sich sehr guten dritten Ranges im Gesamtweltcup noch auf den erhofften Podestplatz hervorarbeiten konnte. Der Gesamtweltcup war nach der WM mein zweites Saisonziel. Somit konnte ich die internationale Saison erfolgreich beenden, was den Schmerz über den verpassten Weltcupsieg etwas linderte…

  

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Im Zieleinlauf durch die Zielarena in Stein am Rhein.

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Nach dem Ziel: Was habe ich da gemacht? (Fotos: photopress.ch)

   

Fotos von der verhängnisvollen Stelle (Auf Fotos klicken für Vergrösserung)

An dieser Stelle kehrte ich wieder um:

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So sah die "Seitengasse" aus...

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...und hier drin stand der Posten.

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