thumb_facebook
twitter
instagram

thumb_rsslogo
             
Kalender
Vereine & Verbände








swiss-orienteering

olregiowil170

norska170
martin-hubmannfanclub-hubmann
  

Bester Hauptdarsteller

 

Image Image

Am Freitagabend wurden anlässlich der O-Gala von Swiss Orienteering in Zug die Erfolge des Jahres nochmals gefeiert. Ähnlich wie bei der Oscarverleihung wurden in verschiedenen Kategorien die «Goldenen Posten» verliehen. Als «Bester Hauptdarsteller» wurde ich vom Publikum frenetisch gefeiert, was sehr schön und auch speziell war. Einmal mehr realisierte ich wie viele Leute der OL-Szene sich an den Erfolgen mitfreuen und was mir da für eine tolle Saison gelungen ist.

Saisonrückblick

Nach so einer tollen Saison schaut man natürlich gerne nochmals zurück, was ich an dieser Stelle auch tun möchte. Die Erwartungen nach dem Weltmeistertitel im vergangenen Jahr waren sehr hoch. Hinzu kam, dass ich das Wintertraining wegen Knieproblemen erst im Januar wie gewünscht aufnehmen konnte, was sich auch auf die Statistik auswirkte. So war ich zum Saisonstart in März noch nicht in Hochform, aber trotzdem hatte ich mir eine gute Basis gelegt. Da der internationale Saisonstart mit den ersten Weltcupläufen erst im Juni erfolgte hatte ich auch noch genügend Zeit an meiner Form zu arbeiten.

Als es dann mit dem Weltcup los ging war ich in einer sehr guten Verfassung und konnte zuvor bereits bei den nordischen Meisterschaften die Langdistanz gewinnen. Beim Weltcupauftakt wollte ich dann zu viel, lief zu aggressiv und ladete nach einem groben Fehler zum 2. Posten auf dem 29. Rang. Wenn ich da gewusst hätte, dass das mein einziger missglückter Wettkampf im Weltcup werden sollte, hätte es mich wohl nicht so gestresst. Doch wie schon oft konnte ich auf diesen Misserfolg reagieren und am nächsten Tag den Weltcupsprint von Salo gewinnen. Somit war die Welt für mich wieder in Ordnung und auch die Zuversicht für die kommenden Wettkämpfe wieder da.

Im Sommer freute ich mich ganz besonders auf ein Highlight - die World Games in Taiwan. Da wir mit dem jetzigen Weltcupformat oft wieder dieselben Nationen abklappern, war dies eine tolle Möglichkeit einen neuen Fleck dieser Welt zu entdecken. Die lange Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt, sowohl sportlich (Gold im Middle, Silber im Sprint) wie auch wegen dem Drumherum. Gleichzeitig galt es sich während dieser Phase optimal für die WM vorzubereiten, was mir trotz der Reiserei gut gelang.

Optimal vorbereitet nahm ich die WM in Ungarn in Angriff, mit hohen Zielen in allen vier Disziplinen. Die Qualiläufe gingen gut, ich versuchte diese mit einer gewissen Lockerheit zu laufen, um Energie für die Finals zu sparen. Bei der ersten Entscheidung, der Mitteldistanz, gelang mir ein sehr gutes Rennen, das mir erstmals auf das WM-Podest in dieser Disziplin verhalf. Damit war ich absolut zufrieden, auch weil die 28 Sekunden Rückstand für mich nicht erklärbar schienen. Am Tag darauf gings bereits weiter mit dem Sprint. Meine Beine waren nicht mehr ganz frisch und ich spürte, dass ich bereits vier Rennen in den Beinen hatte. Mir gelang wieder ein gutes Rennen, nur zu 2-3 Posten verlor ich etwas viel Zeit, da ich vielleicht etwas zu defensiv lief. Da ich im Sprint in den letzten Jahren immer wieder Topresultate erzielte, erhoffte ich mir sehr viel und wollte um den Sieg mitlaufen. Für die Goldmedaille war ich aber einiges zu langsam und daher freute ich mich über Bronze. Bei der Staffel lief es mir überhaupt nicht nach Wunsch und ich suchte drei Mal je eine Minute. Dazu kam dieser Unfall auf der dritten Strecke, der das ganze Rennen verfälschte und im Anschluss zu zahlreichen Diskussionen führte, was ich nicht nochmals aufrollen möchte. Dieser Tag brauchte ziemlich viel Energie und so kam ein Ruhetag wie gerufen um mich für die Langdistanz einzustellen.

Am Morgen des Langdistanzfinals fühlte ich mich dem Wetter entsprechend richtig frisch und ich freute mich sehr auf dem Wettkampf. Das Gelände in der Region von Aggtelek hatte ich in allen Trainings und Wettkämpfen während der Vorbereitung im Griff, sodass ich mit viel Sicherheit an den Start gehen konnte. Als es los ging machte ich mir keine Gedanken mehr über Titelverteidigung, Druck oder Ähnliches, es gelang mir die Konzentration voll und ganz auf meine Aufgaben im Wettkampf zu lenken. Vom Start weg lief es wie gewünscht, als ich dann zur Zuschauerpassage kam hatte ich einen Lauf ohne Unsicherheiten hinter mir und für die Schlussrunde hatte ich ein gutes Polster auf die nächsten Verfolger, über was ich informiert war. Auf diesen letzten Posten wollte ich dann nichts mehr riskieren und brachte den Vorsprung ins Ziel - der Traum von der Titelverteidigung wurde somit zur Tatsache, was ein super Gefühl und zugleich ein Riesenerfolg für mich war.

Im Herbst standen dann nochmals sehr viele Wettkämpfe an und ich hatte Respekt vor diesem strengen Programm. Doch irgendwie war nach dem Sieg an der WM der Bann gebrochen, die Lust auf Wettkämpfe schien nicht abzunehmen und ich konnte einen Sieg nach dem anderen feiern. Höhepunkt im Herbst waren ganz klar die beiden Weltcupsiege vor Heimpublikum am Irchel und in Zürich. Aber auch die Siege an der CISM, den Schweizermeisterschaften und im [ECHT BIO.]-OL-Grand Prix trugen zu einer tollen Herbstbilanz bei. Insgesamt lief ich in dieser Saison 37 Wettkämpfe, die mir einigermassen bis sehr wichtig waren. In all diesen Läufen machte ich total 29 Minuten beziehungsweise 43 Sekunden Fehler pro Wettkampf. Diese Zahlen zeigen, dass ich speziell im technischen und mentalen Bereich nochmals Fortschritte erzielen konnte. Im läuferischen Bereich ist es schwer einen Vergleich zu ziehen, da ich keinen reinen Laufwettkampf bestritt. Die OL-Resultate stimmten jedenfalls mehr als gut und ich konnte, mit nicht zu erwähnenden Ausnahmen, alle meine Rangziele erreichen.

Mittlerweilen ist der Blick aber bereits wieder nach vorne gerichtet und ich freue mich auf ein spannendes Wintertraining, in dem ich unter anderem drei Wochen in den USA verbringen werde. Hauptziele im nächsten Jahr sind die Europameisterschaften in Bulgarien und vor allem die WM in Trondheim, was eine spezielle Herausforderung wird. Ich bin jedenfalls zuversichtlich und freue mich jetzt schon auf die kommenden Wochen und Monate!

Image

O-Gala in Zug: Mein ehemaliger Gewerbeschullehrer Melchior Laager überraschte mich mit einer Laudatio und einem Stern-OL.

Haupt-Sponsoren









tobi

dispopharm

sportx

probst