Gestern trafen sich die Mitglieder des OL-Nationalkaders zu einem 5000m-Test auf der Bahn in Langenthal. In Absprache mit meinem Leichtathletiktrainer Hans Baumann arbeiteten wir einen recht hochgesteckten Zeitplan aus. Nachdem ich schon einige Zeiten zwischen 15 und 16 Minuten gelaufen bin, war es schon seit längerer Zeit eines meiner Ziele, die 15er Grenze zu knacken.

Die Bedingungen waren optimal, neben den angenehmen Temperaturen war es auch nahezu windstill. Beim Einlaufen fühlte ich mich gut. Jedoch spürte ich meine Beine noch etwas vom Bahntraining, dass ich drei Tage zuvor absolvierte. Doch während dem Rennen kümmerte mich das nicht mehr. Ich ging gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes. Das Tempogefühl war aber noch nicht ganz vorhanden, die erste Runde legten wir in 66 Sekunden zurück - geplant waren 70 Sekunden. Doch schlecht war das ja nicht, so hatten wir schon mal einen kleinen Vorsprung auf die Marschtabelle. Diesen Vorsprung verspielten wir dann aber auf den Runden 4-6 wieder. Bei Kilometer 3 passierten wir mit 9:01 (Zeitplan war 9:00), optimal also. Das motivierte natürlich und ich konnte trotz immer schwerer werdender Beine mit dem gleichen Tempo weiterlaufen. Zwei Runden vor Schluss fühlte ich mich noch immer recht gut und war mir sicher, am Schluss noch zusetzten zu können. Unser Trainer Tom Bührer rief jeweils die Zeiten hinein, so wusste ich auch, dass es möglich ist, die 15er Grenze zu knacken. Und es sollte auch reichen - David Schneider und ich legten die zwölfeinhalb Runden knapp unter 15 Minuten zurück! Das war natürlich ein tolles Gefühl, für welches man die schweren Beine gerne in Kauf nimmt!