Die Vorbereitungen liefen wie geplant. Beim Einlaufen fühlte ich mich gut, trotz der Nervosität. Doch ich konnte mich sehr gut konzentrieren und kam gut ins Rennen. Bei den ersten, kurzen Posten lief es super. Ich hatte keine Unsicherheiten. Zu Posten 7 versuchte ich, die Routenwahl zu 10 zu studieren. Auf den ersten Blick sah ich keine wirklich klare Route. So nahm ich diesen langen Abschnitt zu 10 in Angriff, ohne ihn ganz durchgeplant zu haben. Ich hatte jedoch gesehen, dass es eine Möglichkeit gab, ziemlich direkt zu laufen. Als ich dann vor der Pferderennbahn stand, konnte ich den Durchgang im Zaun im Gelände nicht ausfindig machen. So kam ich etwas ins rundern und korrigierte nach links. Zu weit nach links, denn ich sah den kleinen Durchgang auf der Karte nicht. Auf dieser Route verlor ich 24 Sekunden auf Emil Wingstedt. Danach lief es wieder super und als ich zum Zuschauerposten kam, hörte ich, dass ich nur 4 Sekunde Rückstand hatte. Das war für mich eine gute Nachricht und bestätigte, dass mein Tempo stimmte. Die Schlussrunde hatte es nochmals in sich. Auch da kam ich super durch, bis auf den Posten 20. Eine Unachtsamkeit und schon hatte ich den Faden für kurze Zeit verloren. Glücklicherweise konnte ich mich schnell wieder auffangen. Danach hiess es nochmals auf die Zähne beissen und ins Ziel sprinten. Trotz der Anstrengung war es ein super Gefühl. Bei dieser tollen Stimmung in der Zielarena bekam man sogar während dem Rennen Gänsehaut. Durch den Speaker hörte ich, dass ich neue Bestzeit aufgestellt hatte. Die Erleichterung und die Freude waren riesig! Damit hatte ich eine Medaille schon auf sicher. Gerade nach mir kam Titelverteidiger Emil Wingstedt als Ziel, er war eine winzige Sekunde schneller als ich. Doch für mich war es so oder so ein super Resultat mit dem ich absolut zufrieden bin!

Nach WM Silber in Japan nun wieder Silber. Damit habe ich meine Zielsetzung ganz klar erreicht und bin super zufrieden. Doch nur eine Sekunde am WM Titel vorbei, da kommt man schnell in Versuchung zu sagen "aber wenn...". Doch das könnten bestimmt noch andere meiner Konkurrenten sagen, denn in diesem Sprint fehlerfrei zu bleiben war extrem schwierig. Darum geniesse ich es, eine Silbermedaille gewonnen zu haben und das Bewusstsein, dass in der Zukunft weiterhin alles möglich sein wird!