Matthias zeigte ein sehr gutes Rennen und legte mit seiner Leistung die erste, wichtige Grundlage. Er kam als 4. von der Startstrecke zurück, mit 40 Sekunden Rückstand. Ich startete mit Blickkontakt zu den vorne liegenden Teams. Bereits zum ersten Posten wählten die Anderen eine andere Route, als ich das geplant hatte und dann auch gelaufen bin. So war ich auf mich alleine gestellt und sah bis nach dem Zuschauerübergang keinen anderen Läufer mehr. Beim Überlauf hörte ich dann, dass ich als Erster mit über 30 Sekunden Vorsprung durchlief. Einige Posten später konnte dann der Russe Khramov zu mir aufschliessen. Wir kamen ohne Fehler durch. In der Schlussphase musste ich ihn dann noch etwas ziehen lassen, da er läuferisch mehr drauf hatte als ich. So konnte ich an 2. Stelle an unseren Schlussläufer Marc übergeben, mit rund 20 Sekunden Rückstand. Ich war natürlich sehr zufrieden mit meiner Leistung und war zuversichtlich für den Ausgang der Staffel. Alles lag noch im Bereich des Möglichen...ich habe sogar begonnen, von Gold zu träumen. Doch es kam alles ganz anders. Bereits beim ersten Funkposten hatte Marc Zeit verloren. Gold war damit wieder in die Ferne gerückt. Doch an der Medaille zweifelte ich noch nicht. Als Marc dann nochmals einen Fehler machte, war dann auch die Medaille weg. Schnell wurde ich wieder auf den Boden geholt. Im Ziel erfuhren wir dann von Marc, dass er schon zu Beginn einen Ast ins Auge erwischte und dadurch den ganzen Lauf nur reduziert sehen konnte. So ein blödes Gefühl wie gerade in diesem Moment hatte ich schon lange nicht mehr. Doch das gehört eben auch zum Sport und ich erinnerte mich an die Fussball WM zurück, wo es auch immer lachende und weinende Gesichter gab...

• Fotos WM Dänemark