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WM-Gold erfolgreich verteidigt!

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Mit einem ganzen Medaillensatz kehrte ich gestern von der WM in Ungarn zurück. Damit konnte ich die hohen Erwartungen erfüllen und bin überglücklich, in allen drei Einzeldisziplinen eine Medaille gewonnen zu haben, was bei den Herren zuvor noch nie jemand geschafft hat an einer WM. Ganz besonders freut mich natürlich die Goldmedaille der Langdistanz, denn ich habe immer von der Titelverteidigung geträumt. Dass mir das am letzten Wettkampftag gelang war der perfekte Abschluss dieser WM-Woche!

Mitteldistanz

Als Titelverteidiger und Weltranglistenerster an eine WM zu reisen war für mich eine neue Ausgangslage. Eine gute Vorbereitung und diverse Resultate vor der WM gaben mir die nötige Sicherheit, um mit diesem Druck umgehen zu können. So nahm ich diese WM sehr zuversichtlich in Angriff. Bei den Qualiläufen lief ich nie auf Sieg, denn ich wollte einfach eine gute Startposition herauslaufen ohne zuviel Energie zu verschwenden, und dies gelang mit den Rängen 2, 3 und 3.

Am 19. August stand mit der Mitteldistanz die erste Entscheidung auf dem Programm. Es war ein technisch anspruchsvoller Lauf, der einem wegen den viele Steigungen und dem Fallholz auch physisch forderte. Zum 1. und zum 14. Posten machte ich zwei kleine Fehler von jeweils 10 Sekunden, doch sonst war das Rennen fast perfekt. Mit meinem Lauf, und natürlich auch mit der Silbermedaille, war ich sehr zufrieden. Es war meine erste Medaille in der Mitteldistanz und den Rückstand von 28 Sekunden musste ich mir ganz einfach eingestehen. Aus Schweizer Sicht war dieses Mitteldistanzrennen ein historisches Ereignis, da sich alle drei Schweizer in den Top 4 plazierten. Der Auftakt war somit also geglückt!

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Die Medaillengewinner der Mitteldistanz: Hubmann, Gueorgiou und Merz.

Sprint

Am nächsten Tag waren bereits schnelle Sprinterbeine gefragt. Diese hatte ich im morgigen Quali noch nicht ganz, denn meine Beine fühlten sich schwer an. Doch bereits beim Aufwärmen für den Final fühlte ich mich wesentlich besser. Der Einstieg gelang mir mehr oder weniger gut. Zum zweiten Posten zitterte ich etwas den Hang hinunter und verlor deswegen ein paar wichtige Sekunden. Hier wäre es wohl sicherer und daher auch schneller gewesen dem kleinen Pfad am Zaun entlang zu laufen, doch diesen sah ich auf der Karte nicht. Die kommenden Posten rund um die Zäune im Tierpark waren sehr hektisch, doch dort kam ich gut durch. Nur zu Posten 6 lief ich in eine Sackgasse, welche man auf der Karte sehr schlecht sah, weshalb diesen Fehler fast alle machten. Nicht aber Khramov, der da gerade den vor ihm gestarteten Läufer aufgeholt hatte und dadurch die Sackgasse erkennen konnte. Auffällig viel Zeit verlor ich dann zu Posten 14 (10 Sekunden), da ich wieder etwas unsicher diesen Hang hinunter lief, wie schon zu Posten 2. Offensichtlich hatte ich für solche Posten nicht das perfekte Konzept. Alles in allem war es jedoch ein sehr guter Lauf ohne nennenswerte Fehler, der mit einer weiteren Medaille belohnt wurde.

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Hertner, Khramov und Hubmann auf dem Sprint-Podest.

Staffel

Nach der ersten Strecke (Baptiste Rollier) lagen wir mit 1:43 im Rückstand. Das lag noch im Fahrplan und es wäre danach alles möglich gewesen. Ich lief die ersten zwei Posten gut an, jedoch war ich wahrscheinlich ein bisschen zu ungeduldig und wollte etwas gegen den Rückstand nach der Startstrecke machen. Auf jeden Fall verlor ich zum 3. Posten (109) die Kontrolle völlig und suchte diesen vermeintlich einfachen Posten über eine Minute. Nach einer guten Phase folgte zum 9. Posten (123) der nächste Patzer, welcher mich wieder eine Minute kostete. Zwei Posten später (126) war ich nochmals zu ungenau und dachte, dass der Posten am Einzelbaum sein müsse - er stand jedoch hinter dem Dickicht. Nach diesem dritten Minutenfehler fand ich dann endlich den Mix zwischen Angriff und Kontrolle. Der Rückstand bei der Übergabe zur letzten Strecke betrug nun 3:45. Damit war ich überhaupt nicht zufrieden und mir wurde wieder einmal bewusst, dass der Gegnerkontakt bei einer Staffel ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Der Traum vom Gold schien ausgeträumt, doch genau dieser wurde auf der letzten Strecke zum Albtraum: der führende Schwede verletzte sich und die drei folgenden Teams stoppten, um erste Hilfe zu leisten. So waren wir, nach einer ausgezeichneten Leistung von Matthias Merz, kurioserweise plötzlich auf Goldkurs, obwohl unsere Teamleistung nichts mit einer Goldleistung zu tun hatte und unser Rückstand zuvor beträchtlich war. Wir gewannen Staffelgold, doch nachdem wir den wahren Grund dafür erfahren hatten, sagten wir dem Veranstalter und der Jury, dass wir uns nicht als Sieger sehen. Diese bestanden jedoch darauf das Rennen zu werten, da nach dem Reglement nichts für eine Annullation sprach. Auf diese Medaille werde und will ich nie stolz sein können, unter anderem auch weil meine eigene Leistung zu schlecht war. Dieser Tag brauchte einiges an Energie und so kam der Ruhetage gerade richtig...

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Gueorgiou, Smola und Nordberg unterbrachen ihr Rennen, um Johansson zu helfen.

Langdistanz

Die Langdistanz fand in einem neu kartierten Gebiet an der slowakischen Grenze statt. Beim Einlaufen merkte ich, dass ich die bisherigen Läufe sehr gut verdaut hatte und ich freute mich richtig auf die 17.5 Kilometer lange Strecke. Technisch fand ich sofort den gewünschten Rhythmus und es machte grosse Freude, mit Karte und Kompass um all die Senken und Hügel zu kurven. Ich kam ohne Fehler bis zum Zuschauerposten und als Bestätigung hörte ich, dass ich in Führung lag. Für die Schlussphase musste man nochmals voll bereit sein, da diese technisch sehr anspruchsvoll war und es einige schwierige Teilstrecken gab. Zum zweitletzten Posten war ich etwas gar vorsichtig und wählte die für mich eher untypische Umlaufroute, wobei ich über 40 Sekunden verlor. Da mein Lauf sonst sehr sauber war reichte das zu einer neuen Bestzeit, die auch nachher nicht mehr unterboten werden konnte. Damit ist mir die Titelverteidigung erfolgreich gelungen, was mich riesig freut! Diese Medaille hat auch den Glanz, den man sich von einer Goldmedaille wünscht. Besser hätte der WM-Abschluss nicht sein können!

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Zwei Goldmedaillen - ein grosser Tag für den Schweizer Orientierungslauf

 

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