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Wenn eine Welt zusammenbricht...

0604
Nun sind bereits zwei Wochen vergangen seit ich mir bei der EM-Staffel die Achillessehne gerissen habe. Die erste Reha-Phase ist gut verlaufen und der grösste Schock ist ebenfalls verdaut - nun kann es also wieder vorwärts gehen.

Den Moment als die Achillessehne riss werde ich so schnell nicht vergessen: Rund 100 Meter vor dem Ziel knallte es in meiner Wade. Zuerst dachte ich, dass mir jemand von hinten aufs Bein gesprungen sei, dann dachte ich an einen Krampf, denn es schmerzte oben in der Wade. Ich war noch immer im Wettkampffieber und humpelte so schnell es ging zum Ziel, um den wartenden Matthias Merz auf die Schlussstrecke zu schicken. Dort merkte ich rasch, dass es etwas Ernstes war und spätestens nach dem ersten Griff an meine rechte Achillessehne wusste ich, dass die WM im Sommer ohne mich stattfinden würde. Dies zu realisieren war brutal und in diesem Moment ist für mich eine Welt zusammengebrochen.

0607
Vom Zielgelände reiste ich dann via Spital direkt zum Flughafen und zurück in die Schweiz, wo ich am Montag im Unispital in Basel untersucht wurde. Es wurde eine mehretagen Achillessehnenruptur diagnostiziert, welche tags darauf von Dr. André Leumann und Prof. Valderrabano operiert wurde. Zudem wurde gleich auch das Überbein auf meinem Fersenknochen entfernt, das seit einigen Monaten Schmerzen verursacht hat. Laut den Ärzten ist die Operation gut verlaufen, es konnte alles geflickt werden und in ein paar Monaten sollte meine Achillessehne wieder so gut halten wie in meinen besten Zeiten.

Mit der Operation und den ersten Tagen danach, die glücklicherweise gut und ohne grosse Schmerzen vorbei gingen, habe ich wohl das Schlimmste überstanden. Trotzdem werden die kommenden Wochen nicht einfach werden, denn eine lange Rehabilitationsphase steht bevor: Rund 5 Wochen an Krücken, 3 Monate in einem Spezialschuh und wenn es gut geht nach ca. 4 Monaten der Wiedereinstieg ins Lauftraining. Als OL-Profi bin ich also ziemlich lange "arbeitsunfähig". Deshalb mache ich mir nun Gedanken darüber, wie ich die arbeitslose Zeit sinnvoll überbrücken könnte, doch ich warte noch auf eine zündende Idee...

0605
Natürlich habe ich mir auch überlegt, wieso die Sehne überhaupt reissen konnte und was ich falsch gemacht haben könnte. Seit Ende Februar war die Entzündung am Achillessehnenansatz akut und ich habe deshalb die Laufbelastungen angepasst. Es hiess immer, dass ich einen Mittelweg zwischen Training und Erholung finden müsse, doch dass die Sehne reissen könnte war mir nicht bewusst. Doch offensichtlich wurde die Sehne durch die chronische Entzündung geschwächt, sonst wäre sie nicht einfach so im Zieleinlauf gerissen. Rückblickend war die EM-Woche wohl zu streng. Bezüglich WM hätte ich ja aber auch keine Garantie gehabt ob das gut gegangen wäre und ob ich es geschafft hätte, mit ca. 15 Stunden Lauftraining pro Monat eine medaillenwürdige Form aufbauen zu können.

Vor zwei Jahren bin ich mit der gleichen Problematik am linken Fuss noch mehr Risiken eingegangen. Damals war das Glück auf meiner Seite, ich verpasste keinen der wichtigsten Wettkämpfe und konnte eine erfolgreiche Saison planmässig beenden. Diesmal werde ich den Hauptteil der Saison verpassen, keine WM im eigenen Land und kein Podestplatz im Gesamtweltcup, was 2004 zum letzten Mal der Fall war. Das ist hart, aber eben auch Teil vom Sport. Meistens war ich bis jetzt auf der Sonnenseite und die bisherigen Erfolge und die schönen Erlebnisse haben mir viel Energie gegeben, die mir nun hoffentlich auch helfen wird die kommende Zeit gut zu meistern und im nächsten Jahr wieder ganz der Alte zu sein!

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mich in der letzten Zeit unterstützt haben. Die vielen E-Mails, Briefe und sonstige Nachrichten haben mich sehr gefreut und geben mir Energie um positiv in die Zukunft zu blicken!

TV-Beitrag SRF Sport:

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